Vienna Fashion Week 2015 – Anelia Peschev F/S-Kollektion 2016
Wir machen weiter mit der Vienna Fashion Week und zwar mit zwei Damen, über die ich in diesem und in einem der darauffolgenden Artikel berichten werde. Ihre Fashion-Shows fanden an verschiedenen Tagen statt, aber eigentlich haben sie etwas gemeinsam, und zwar Stil und Gespür für feminine Kleider aus exzellenten Stoffen. Außerdem kommen beide Designerinnen usprünglich aus dem Osten: Die Bulgarin Anelia Peschev präsentierte ihre altbewährte elegante und exquisite Alltagsmode, und die Russin Elvira Kargapoltseva steht mit ihrem Label „Irina Vitjaz„ für wunderschöne Abendkleider.
Anelia Peschev: „The Journey„
Bei jeder Fashion-Show bin ich nicht nur auf die jeweilige Kollektion gespannt: Die Gäste bzw. das Publikum des Designers und die Art und Weise wie sie gekleidet sind finde ich auch äußerst interessant. Bei der Präsentation Ihrer F/S-Kreationen 2016 hatte Anelia Peschev ein volles Zelt. Im Unterschied zu Vorjahren merkte man, dass die Designerin Wiens High Society für sich gewinnen konnte.
Unter dem Namen „The Journey“ nahm uns die Bulgarin mit auf eine fröhliche, extrem weibliche, schleifenmäßig-mädchenhafte, mit einem ganz leichten extravaganten Touch geprägte Reise zurück in die Siebziger.
Ihre Inspiration schöpfte die Designerin, wie sie selber sagte, aus der einzigartigen Magie der Natur. Die Muster auf den Stoffen der ersten paar Modelle waren meiner Meinung nach auch vom Jugendstil geprägt, genau wie ihre Früher/Sommer-Kollektion 2014: künstlerische Inkrustierungen aus goldenem Brokat schmückten den Rock mit Top und die Kleider, alle in der femininen A-Linie, und alle in einer der neuen Trendfarben für die kommende F/S-Saison – Serenity, eine Mischung aus Flieder und Blau. Was die Farbpalette der Kollektion angeht, bediente sich die Künstlerin, genau wie ihre Kollegin Marina Hoermanseder, ganz der neuen Trendfarben für die warme Jahreszeit 2016: von Serenity, Lilac Gray (eine Mischung aus Violett und Grau), Rose Quarz bis Buttercup und Iced Coffee. Im Unterschied zu Hoermanseder, die in ihrer minimalistischen Kollektion mit extravaganten Elementen ganz den Pastellfarben treu blieb, erfreute uns Anelia mit einem Fiesta-Feuerrot in Form von einem stimmungsvollen Maxi-Blumenkleid. Die nächsten Kreationen waren noch fröhlicher und frühlingshafter, mit einem Mix aus verschiedenen Blumenmustern. Peschev gab sich aber mit dem Farben- und Mustermix nicht zufrieden: sie mischte auch gekonnt Stoffe wie Seide und gewebte Baumwolle, Krepp und Fransen. Einige Modelle, wie zum Beispiel das blaue, mädchenhafte Kleid mit farbiger Bluse darunter, erinnerten mich an Chanels diesjährige F/S-Kollektion.
Romantisch, mädchenhaft und verspielt ging es weiter mit Blusen mit Ballonärmeln, Volants und jeder Art von Schleifen und Bubikrägen. Am Ende der Kollektion kam natürlich die Abendgarderobe, die farblich in Kontrast zum Rest der Kollektion stand: Schwarz, Gold und Elfenbein. Das Ende der Farbharmonie verkündete die Designerin ganz vorsichtig durch ein Kleid in Magnolienrosa und Gold mit einem schwarzen Dekolltee-Anteil. Danach kam ein schwarzer, eleganter Zweiteiler mit goldenem Hummer-Druck – eine Hommage an Elsa Schiaparelli, eine avantgardistische Modedesignerin, die den Surrealismus in die Mode einbrachte; ihr legendäres Hummerkleid von 1937 entstand aus einer Zusammenarbeit mit ihrem Freund Salvador Dalí, der im Jahr zuvor ein Telefon mit Lobster Hörer kreiert hatte. Anelia Peschev ist nicht die erste, die Schiaparelli auf diese Weise die Ehre erweist. Lady Gaga tat es 2010 mit einem Lobster- Hut, und Vogue-Chefredakteurin Anna Wintour trug schon mal ein mit dem selben Tier bedrucktes weißes Prada-Kleid beim Met Ball 2012. Aber zurück zu Anelia’s Kollektion –wo die goldene Lobster-Abbildung dann auch auf einem langen schwarzen Abendkleid und auf einem Wickelrock zu sehen war. Es ist nicht das erste Mal, dass die Designerin die Kunst auf ihre Mode überträgt: Ihre diesjährigen F/S-Kreationen waren mit Mustern und Prints von Andy Warhol und Jean-Michel Basquiat übersät. Das letzte Modell war das extravaganteste von allen: ein wunderbares langes Fransen-Kleid in Elfenbein, und als Schmuck dazu um den Hals gebunden – eine dünne schwarze Masche.
Die ganze Kollektion war von einer jugendlichen Lebendigkeit und Leichtigkeit geprägt. Die Kreationen kamen nicht nur bei mir, sondern auch beim Publikum sehr gut an – zumindest wurde die Designerin nach dem Mode-Defilee regelrecht bejubelt. Auf eure Meinung bin ich gespannt und würde sie sehr gerne unten als Kommentar sehen.
Supermodel Maria Mogsolova and me
Eine wunderschöne und tragbare Kollektion, der Midirock mit der süßen Schleife gefällt mir besonders gut!
Liebste Grüße an dich
Alnis
http://alnisfescherblog.com
Magnificent designs! Loving that long grey dress – so elegant!
JOURNAL OF STYLE / BLOGLOVIN
Amazing outfits, I would love to attend to one of these events !