Hinter den Kulissen -Vienna Fashion Week 2016
Und der Nobelpreis geht an… schon mehrmals wurde er nominiert, doch dieses Jahr wurde er unter 220 KandidatenInnen tatsächlich mit der höchsten Auszeichnung für Literatur preisgekrönt: Der Nobelpreis ging dieses Jahr tatsächlich an Bob Dylan. Kein Journalist, kein Dichter, kein Dramatiker, kein Romancier und sogar kein Erzähler – diese Tatsache erschütterte einerseits die KritikerInnen und sorgte für Empörung und heftige Diskussionen. Andererseits jubelten Fans und MusikerInnen, denn mit der US-Rocklegende Bob Dylan wird zum ersten Mal ein Songwriter mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Auch wenn Dylan als einer der einflussreichsten Textdichter des 20. Jahrhunderts gilt, haben sich trotzdem viele gefragt: Sind Liedtexte Dichtkunst, sind Songschreiber auch Literaten, ist Dylan dieser Ehrung würdig?!
Von Schweden kam die Antwort, dass Dylans Texte eine Literarische Dichte hätten. Des Weiteren begründet die schwedische Akademie ihre Wahl damit, dass die Folk- und Rock- Ikone „neue poetische Ausdrucksformen innerhalb der großen amerikanischen Song-Tradition“ erschaffen habe.
Meine erste Berührung mit Dylans Kunst war in meiner Schulzeit, als ich mir seine Lieder als Cover-Versionen von vielen Legenden wie Eric Clapton, Bruce Springsteen und U2 anhörte. Ich glaube, ich würde nicht übertreiben, wenn ich sagte, dass jeder von uns –sogar diejenigen, die nicht wissen wer Bob Dylan ist – irgendwann einmal Guns N’ Roses Cover von „Knockin’ on Heaven’s Door“ angehört hat. Dieser Song ist eigentlich einer von Dylans größten Erfolgen und beweist, dass seine Kunst wirklich zeitlos ist. Der Song wurde für den Soundtrack des Westerns „Pat Garrett and Billy the Kid“ im Jahre 1973 geschrieben, als Amerika mitten im Vietnamkonflikt stand. Die Worte des sterbenden Sheriffs – Dylans Friedensbotschaft: „Mama, put my guns in the ground/ I can’t shoot them anymore“ sind leider auch heutzutage sehr aktuell.
Frieden verbreiten wollte auch Alfred Nobel, der Stifter des Nobelpreises, der jedoch kontroverserweise das Dynamit erfunden hat. Er dachte damals, dass wenn die Menschen sehen, wie sie sich in Sekunden vernichten können, sie aufhören würden, Kriege zu führen. Nobel verstarb vor dem ersten Weltkrieg und konnte nicht wirklich nachvollziehen, wie naiv seine Vorstellungen waren. Er war ein Pazifist, der meinte, dem Wohle der Menschheit gedient zu haben: „schließlich sei ein Wissenschaftler nicht dafür verantwortlich, wie die Menschheit seine Erfindung nutze, ob nun zum Guten oder zum Bösen“. Schon zu Lebzeiten schrieben aber viele Zeitungen über ihn, dass er seinen Reichtum dadurch erlangt haben sollte, jenes Mittel erfunden zu haben, das „mehr Menschen schneller als jemals zuvor zu töten“ vermochte. Alfred Nobel war darüber entsetzt und begann, sich mit der Frage zu beschäftigen, wie ihn die Nachwelt sehen würde. Da er kinderlos blieb, veranlasste er, dass nach seinem Tod 94% seines Gesamtvermögens, das sich im Jahr 1896 auf 31,2 Millionen Kronen belief, einer Stiftung zugeführt werden sollten. Laut Nobels Bestimmung sollten die Zinsen aus dem Fonds jährlich als Preis an diejenigen ausgeteilt werden, „die im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht haben“, und zwar zu gleichen Teilen in fünf Gebieten: Physik, Chemie, Medizin, Literatur und Frieden. Dabei betonte Nobel, dass die Nationalität keine Rolle spielen dürfe, vielmehr solle der Würdigste den Preis erhalten.
Ob Bob Dylan mit seinen mehr als 500 Songs und deren vielfachen Coverversionen dem Literaturnobelpreis würdig ist oder nicht… tja, die Medaille hat immer zwei Seiten, und wenn Shakespeare Theaterstücke schrieb, dann hat Dylan Gedichte, die gesungen werden, komponiert. Am 10. Dezember in Stockholm findet die Preisverleihung statt, wo der schwedische König Carl XVI Gustaf Dylan dann einen Scheck über umgerechnet ca. 840.000 Euro überreichen darf. Bis dahin, aber auch nachher, wird sowohl vor als auch hinter den Kulissen immer wieder spekuliert, ob Bob Dylan mit dem Preis zu Recht gekürt wurde.
Da wir gerade bei „Preisverleihung“ und „hinter den Kulissen“ sind – zeig ich euch ein Paar Backstage-Fotos vom Look Style Award.
An dem Tag bevor wir – die TeilnehmerInnen vom Look Style Award– auf den Laufsteg kamen, fanden die Fashion Shows von Michel Mayer und Anelia Peschev statt. Für mich war es ein tolles Erlebnis, nicht nur am Award teilnehmen zu dürfen, sondern auch die wunderschönen Kreationen hautnah zu sehen und überhaupt einen Blick hinter die Kulissen werfen zu können.
Für die einigen wenigen glamourösen Minuten, in denen eine Fashion Show in der Regel über die Bühne geht und vom Publikum bejubelt und bewundert wird, wird monatelang hart gearbeitet. Auch vor der Show wird hinter der Bühne gezupft und gepinselt, bis alles perfekt sitzt. Die Dresserinnen helfen den Models, die Kleider schnell anzuziehen, die Make-up-Stylisten sorgen mit Pinsel und Haarspray bis zur letzten Sekunde für den perfekten letzten Touch und die Pusherin sorgt dafür, dass die Models in der richtigen Reihenfolge und im richtigen Abstand auf den Laufsteg hinausgeschickt werden. Als stressig habe ich die Stimmung nicht empfunden, was vielleicht mit der Tatsache zusammenhing, dass beide Designer – sowohl Michel Mayer als auch Anelia Peshev sowie deren Teams – alte Hasen in der Branche sind, und sich genau wissen wie das Ganze funktioniert.
Für mich war es ein wirklich tolles Ereignis, und ich hoffe, mit den Bildern konnte ich auch euch die schöne Stimmung, die Backstage herrscht, nahebringen. Was Bob Dylan angeht, bin ich gespannt, ob er seinen Nobelpreis Anfang Dezember entgegennehmen wird.
Wooow – super toller Einblick!!!
Sehr interessant.
Liebe Grüße
Sandra
http://www.femme-noble.de
Wunderschön!
Tolle Bilder, ich folge dir gleich mal und freue mich auf deinen nächsten Beitrag.
–> CHANGEABLE-STYLE <–
Ein interessanter Beitrag, tolle Kleider!
Liebe Grüße
Alnis
http://alnisfescherblog.com
Viele Inspiration!
xxPamolina
http://www.pamolina.com
wow toller einblick hinter der Kulisse 🙂
glg katy
http://www.lakatyfox.com
Richtig tolle Idee und ganz lieb von dir, dass du deine Leser durch den Beitrag mal „mitnimmst“, so dass sie sehen können, wie es hinter den Kulissen aussieht 🙂 Ganz toller Beitrag!
Liebe Grüße,
Sandra von http://fashionholic.de
Danke für die tollen Einblicke 🙂
Und toller Beitrag!
Alles Liebe,
Celine
http://ceyourgoals.com