The Colours of Life
Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Post schreiben soll. Ist er zu persönlich und unprofessionell? Wie wird er ankommen? Nach vielen widersprüchlichen Gedanken bin ich letzten Endes zu dem Entschluss gekommen, dass ColourClub keine Modezeitschrift ist. Wie gut ich in meinem ganz allerersten Post geschrieben habe, ist ColourClub ein Ort für alle, die ein Gespür für Mode, Trends, Beauty und all die bunten Dinge im Leben haben. Ja genau, für die bunten Dinge im Leben. Denn ich liebe das Leben genauso sehr wie die Mode, mit all seinen zahlreichen und bunten Facetten. Deswegen habe ich mich entschieden, heute mit euch etwas ganz Persönliches abseits des üblichen Outfits zu teilen: einige meiner Gedanken und Einsichten zum Leben.
Es war Sommer und wir hatten uns spontan entschieden, zu meinem Geburtstag für ein paar Tage nach Italien zu verreisen. Einfach nur wir drei: mein Mann, das Baby und ich (unsere Tochter war noch nicht geboren). Ich wollte keine große Party feiern, sondern nur irgendwo gemütlich gut Essen gehen. Als wir uns im Hotel für unseren Restaurantbesuch fein machten, fragte mein Mann mich plötzlich etwas ganz Seltsames. Es kam so ehrlich und spontan heraus: „Wie alt wirst du denn eigentlich?“. Ich fing an zu lachen und fragte ihn, ob er Witze macht. Er meinte es aber ernst: anscheinend hatte er aufgehört zu zählen. Es war für mich wirklich sehr merkwürdig, aber dann ein paar Jahre später passierte es mir selbst, als ich bei einer Routine-Untersuchung vom Arzt gefragt wurde, wie alt ich war. Ich musste die Jahre ausrechnen, weil ich mir wirklich nicht sicher war! Ich stellte mit Erstaunen fest, dass man ab einem gewissen Zeitpunkt aufhört zu zählen. Es ist keine Angst oder eine Art Verdrängungsmechanismus – man hört einfach auf! Seit wir Kinder haben, vergeht die Zeit so schnell. Die Jahre verfliegen, eins nach dem anderen. In den letzten 10 Jahren ist so viel passiert, und irgendwie sind sie um so schneller verstrichen. Laut meinen Eltern passiert das mit zunehmendem Alter um so schneller. Die Theorie meines Mannes dazu bestätigt das: er meint, dass das Verhältnis von den Jahren, die wir hinter uns haben, zum ganzen Leben kleiner wird und wir deswegen das Gefühl kriegen, die Zeit verginge mit zunehmendem Alter schneller. Deswegen hören wir auf zu zählen, und wenn früher eine große Geburtstagsparty wichtig war, ist später manchmal die Feier mit der Familie am schönsten! Ja die Zeit ist wirklich etwas Merkwürdiges. Sie ist die meistgesuchte Ware, die die man nirgends kaufen kann.
Vor einigen Monaten habe ich einen sehr interessanten Artikel im Internet über das Leben und die Zeit gelesen, den ich neulich vergeblich gesucht und nicht gefunden habe. Der Autor schrieb etwas in der Richtung, dass er seine Jahre gezählt und festgestellt hatte, er habe keine Zeit mehr! Er habe keine Zeit mehr um mit Menschen über Normen und Regeln, Lebensweisen und Titel zu diskutieren. Er habe keine Zeit für Mittelmäßigkeit und Oberflächlichkeit, für Gesellschaftstreffen,wo aufgeblasene Egos defilieren. Damals las ich den Artikel in einem durch, denn im Text erkannte ich meine eigenen Gedanken: auch ich habe keine Zeit mehr für Leute, die ihre eigenen Interessen über alles andere stellen, keine Zeit mehr für Manipulatoren und Karrieristen und überhaupt für Menschen, die eine Maske tragen. Was ich brauche sind vor allem Menschen, die menschlich und authentisch sind. Menschen, die das Leben zu schätzen wissen, Menschen, die nicht in Selbstvergessenheit geraten und sich für Auserwählte halten. Ich brauche Menschen um mich herum, die Moral haben, die ehrlich und hingebungsvoll sind. Menschen, auf die man zählen kann und die wissen, was Verantwortung ist. Menschen, die ein Herz haben und die Weisheit besitzen, das Herz von anderen zu berühren. Und wenn man so einen Menschen verliert, tut es um so mehr weh. Denn mit dem Alter stellt man fest, dass solche Menschen eine Seltenheit, wenn auch nicht eine aussterbe Art sind. Und egal wer wir sind und woher wir kommen, unsere Zeit ist begrenzt. Deswegen widme ich diesen Post einem Freund, der ein großer Mensch war. Er war einer von diesen ungezwungenen, unkomplizierten Leuten, die für jedes Abenteuer zu haben waren, einer der sich von seinem Erfolg nicht blenden ließ, der immer lachte und mit seiner natürlichen und positiven Stimmung unbewusst die Anderen ansteckte. Er war ein großer Mensch mit einem großen Herz! Ein Mensch, der zu jung die Weisheit erlangt hat. Leider ist er auch zu jung und zu plötzlich von uns gegangen. Ich werde ihn vermissen und ihn nie vergessen, weil er so einzigartig war. Dieser Post ist ihm und all jenen Menschen gewidmet, die Freude in das Leben anderer bringen, ohne dafür etwas nehmen zu wollen. Menschen wie ihm, die wissen, dass man das Leben genießen soll. Deswegen folgen heute keine Outfitfotos, sondern Fotos, die die glücklichen Momente im Leben ausmachen. Vergesst nicht, jeden Tag mit einem Lächeln zu begrüßen, denn jeder Moment und jeder Atemzug im Leben zählt!
Sehr tolle Bilder :-* http://www.thepinkheartgirl.blogspot.de
Ein toller und auch sehr nachdenklicher Beitrag und in vielen Dingen hast du vollkommen recht!
Liebe Grüße
Alnis
http://alnisfescherblog.com
nice..
kisses from dubai ♥
http://www.mahryska.com