Trachten – Visionen von Karl Lagerfeld

Salzburg, Österreich, Anfang Dezember. Die Zeit des Adventzaubers und der romantischen Weihnachtsmärkte. Eine der berühmtesten Rokokoresidenzen in Österreich-das Schloss Leopoldskron – wird als prachtvolle Bühne für die Chanels „Metiers d’Art“-Show dienen. Der Modekönig Lagerfeld gibt dabei einem exklusiven Publikum einen Vorgeschmack auf die Herbstkollektion 2015 und macht das kleine Österreich zum Mittelpunkt der Fashionwelt! Models und Auserwählte twitterten und posteten aus Salzburg. Denn das Schloss ist für die internationalen Gäste der Inbegriff der Krönung jedes Europa-Aufenthalts. Wenn das keine Ehre und Werbung für Österreich ist!

Und da es bald Weihnachten ist, sollte es wirklich romantisch und natürlich auch österreichisch werden. Also kreierte der Schöpfer einen Film, über Tradition und Geschichte, über eine Liebesgeschichte. Der Kurzfilm sollte die darauffolgende neue Chanel Kollektion der Métiers d’Art begleiten. Aber fangen wir mit den Tatsachen an:

Chanels Métiers d’Art

Chanel ist das einzige Unternehmen, das eine Kollektion ganz und gar den Métiers d’Art gewidmet hat und so das außergewöhnliche Fachwissen der Kunsthandwerkbetriebe ehrt. Diese Kollektion findet außerhalb des Defilee-Kalenders statt und fungiert als Pre-Fall-Kollektion 2015 des Luxuslabels. Der Modezar entführt uns zu seiner Weltreise. Nach Tokio, New York, Monte Carlo, London, Moskau, Shanghai, Byzanz, Bombay, Edinburgh, Dallas, führen uns dieses Jahr Lagerfelds Visionen nach Salzburg! Er wählt die Orte nicht zufällig aus: jede dieser Städte ist mit der Geschichte von Chanel verbunden. Und wer hätte gedacht, dass der Ursprung der berühmten Chanel-Jacke in Österreich liegt.

Chanel und Österreich

Seit der Mitte des 19-ten Jahrhunderts entwickelten sich Tirol und Salzburg zu beliebten Reisezielen für wohlhabende Adlige, darunter viele Künstler und Mietglieder der Dada-Bewegung (Künstlerische und literarische Bewegung, die  die „konventionelle“ Kunst ablehnt). Tirol schenkte diesem Publikum Ruhe und Stille vor der Kulisse der prachtvollen Berglandschaften. Für die Liebhaber des gesellschaftlichen Lebens wurde ein kulturelles Event in den 1920ern ins Leben gerufenen- die Salzburger Festspiele. Gabrielle Chanel war auch Teil dieses eleganten und kulturell begeisterten Publikums.

Anfang der 1930er Jahren lernte Gabrielle in dem berühmten Skiort St. Moritz Baron Hubert von Pantz kennen. Der charmante österreichische Adlige konnte ihr Herz erobern. Daraus entwickelte sich eine zweijährige Liebesgeschichte. Zu dieser Zeit kaufte er das Schloss Mittersill und machte es mit ihrer Hilfe zu einem prachtvollen erfolgreichen Hotel. Die amerikanische Vogue nannte das Hotel als „den Ort in Österreich, über den am meisten gesprochen wurde“. Und genau im Mittersill entdeckte Gabrielle den Janker eines Liftboys, der sie später in den früheren 50er Jahren für die berühmte Chanel-Jacke inspirierte. Das ikonische Chanel-Stück fand also seine Wurzeln in einer traditionellen österreichischen Männer Jacke.

„Reincarnation“ – „Wiedergeburt“ 

In dem Kurzfilm „Reincarnation“ inszeniert Lagerfeld genau diese Geschichte und diesen Abschnitt von Gabrielles Leben. Für ihn war das „der Moment, um den Ursprung der Chanel-Jacke zu zeigen.“  In seinem Modefilm begibt sich der Schöpfer auf Spurensuche in eine andere Zeit. Er lässt den Geist des österreichisch-ungarischen Kaiserreichs wiederauferstehen, und das Nationalheiligtum, die Beziehung der Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz I, wird wiedergeboren – auf eine neue und moderne Weise. „Reincarnation“ ist auch die Geschichte der Jacke eines Liftboys, die als zeitloses Kleidungsstück der weiblichen Garderobe wiedergeboren wird.“

Es gibt verschiedene Meinungen über diesen Kurzfilm. Ich persönlich finde, dass es Karl Lagerfeld sehr gut gelungen ist diese drei Elemente zu verbinden. Mit einer hochkarätigen Besetzung in den Hauptrollen: Cara Delevingne mit Pharrell Williams als Sissi und Franz und die große Geraldine Chaplin für die Rolle Gabrielle Chanels, hat er zumindest für großes Interesse gesorgt. Im Video trägt Cara Delevingne die für jeder bekannte stark taillierte schulterfreie Sissi-Robe und das ebenso charakteristisch lange Haar, das kunstvoll geflochten und mit Edelweißblüten geschmückt ist. Pharrell Williams hat für den Soundtrack von „Reincarnation“- „CC The World“, nicht nur die Musik komponiert sondern auch die Texte geschrieben. Außerdem wird er an der Seite von Cara Delevingne das Gesicht der Kollektion Métiers d’Art Paris-Salzburg 2014/15 sein.

Und wer das Vergnügen sich „Reincarnation“ anzuschauen noch nicht hatte, soll das bitte nachholen und die Kurzgeschichte genießen.

 

1 Comment

  1. er kann auch echt machen, was er will. einfach genial und seine arbeit erkennt man einfach überall

    Tamina

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